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Die netten Begegnungen häufen sich – und Touristen Attraktion

Posted on 9. August 2016 by Heiko

Montag 8.8.

Nach dem Aufstehen hab ich mein neues Zimmer bezogen, es ist größer, sauberer und ruhiger aber aufgrund der Lage hat es keine WLAN-Versorgung und es liegt einige Meter tiefer als das Zimmer zuvor. Man kommt zu dem Zimmer durch enge Wege und über verschiedene Treppen. Das Zimmer ist auch naturnah, das heißt es kräucht und fleucht hier mehr Getier herum, bisher hatte ich einen Käfer und mehrere, wahrscheinlich asiatische Silberfischle, die aber keinen ausgeprägten Fluchtreflex zeigen.

Mein Frühstück habe ich heute mal nicht im angegliederten Restaurant (Nick’s Italian Kitchen) sondern im Snow Lion eingenommen, es gab Knusprige Kartoffeln mit grünen Chillies, von denen ich zwei Stück als “Anstandsrest” übrig gelassen habe. Von der Schärfe her war es ein bisschen heftig für das Frühstück, aber das bin ich langsam von den Momos gewöhnt, hier gibt es immer eine Chilisoße dazu. Ich rede mir ein, dass dieses scharfe Essen bis jetzt meinen Magen vor größeren Problemen bewahrt, da ich beim Zähneputzen das Leitungswasser nutze, keine besondere Sorgfalt bei der Nahrungs- und Getränkeauswahl walten lasse und auch kein Besteck vor Nutzung nochmal abwische. Gut es könnte natürlich auch sein, dass hier in McLeod Ganj andere hygienische Verhältnisse herrschen, wie im Großteil von Indien, aber dafür haben wir hier auch gereade die Regenzeit, die oftmals als problematisch bezüglich der Hygieneverhältnisse bezeichnet wird. Ja ich weiß, ich sollte auf mich aufpassen, aber je schneller sich der Körper darauf einstellt, desto besser, finde ich.

Auf dem Weg zum Brotbackkurs lief ich Vicki (ich frag ihn sobald ich ihn sehe nach der Schreibweise) wieder in die Arme. Er versucht nun schon den dritten Tag sich mir als Führer anzubieten. Wir haben uns nett unterhalten und ich hab Ihn zu Tee und Kuchen eingeladen.

Bei Woesners Bakery angekommen war ich kurz enttäuscht, es schien geschlossen zu sein, im Untergeschoss des Kinos war es dunkel. Wie sich herausgestellt hat, war mal wieder der Strom ausgefallen und das “Cafe” hatte nur eine Minimalbeleuchtung. Vicki bezeichnet mich als Freund und hat mir auch als Freund, nicht mehr als Guide Hilfe angeboten, wenn ich welche benötige. (In der Vitrine sind normalerweise die Kuchen, je ein Stück, ausgestellt. Das Cafe machte gerade zu.)

Anschließend ging es wieder zu Sangye, heute wie bereits erwähnt zum Brot backen. Auf dem Plan steht “Tingmo, Onion Loaf, Special Brown Bread und Kapse”. Das Tingmo ist ein Brot, dass mit einer Füllung dampfgegart wird, auf der Straße wird es meist ohne Füllung verkauft. Aus der zweiten Teil des Teiges für das Tingmo wurde eine übergroße Momos-ähnliche Tasche geformt und gefüllt. Diese Tasche wurde dann wie das Brown Bread in der Pfanne zubereitet.

Da die Stromausfälle nicht zu selten sind, wird hier noch vieles mit Gas zubereitet, so auch in Sangye’s Kitchen. Bei Brot denken wir erst mal an einen Backofen, diese gibt es zwar auch mit Gas betrieben, dies hatte ich vor rund acht Jahren live in der Ukraine gesehen, aber Sangye hat nur zwei Gaskochstellen.

Die Kapse, dass sind tibetische Kekse waren mit Ei, das heißt nicht vegan und wurden im Wok ausgebacken/frittiert. Laut Sangye sorgt das Ei dafür, dass sich der Teig beim frittieren nicht mit Öl voll saugt. Sangye ist kein Experte für vegane Kost, ich gehe davon aus, dass er mit dem Begriff vegan nichts anfangen kann und bin der Meinung, dass die Kekse genausogut, wenn nicht sogar besser vegan hergestellt werden können.

Trotzdem war es ein toller Kochkurs und hat wieder viel Spaß gemacht, dieses mal waren wir nur zweit Teilnehmer und ich habe mich mit der netten Dame aus Singapur zum Momoskochkurs am Donnerstag nochmals angemeldet. Zum einen gibt es in McLeod Ganj keine süßen Momos zu kaufen, zum anderen möchte ich dann Videos vom Kurs machen. Meine “Mitschülerin” hat mir noch einen Backwarenstand mit teils veganem Angebot gezeigt, unter anderem gab es einen veganen Kuchen mit Namen Black Forrest. Die tun hier viel um mich zu behalten.

Zurück in Kunga’s Gästehaus ist mir aufgefallen, dass ich noch keine Momos hatte. Diesen Missstand hab ich natürlich sofort korrigiert.

Die Nacht auf den heutigen Tag begann recht ruhig und ich konnte früher schlafen, wurde jedoch von soetwas wie Baulärm geweckt, unter meinem Balkon werkelten ein paar Inder herum. Ein bisschen grummelig konnte ich im Bett noch rumdösen, bis ich dann ins Bad ging und bei nicht so warmen Wasser wie gewünscht eine Dusche nahm. Der Tag fing ja mal gut an.

Mittlerweile mach ich mir keine Gedanken mehr darüber, dass ich so spät fit werde. Meine Bekanntschaft aus Singapur meinte gestern, dass dies wohl am Ort und Wetter liegt. Die Läden würden auch erst spät öffnen.

Zum Frühstück war ich heute wieder in Nicks Italian Kitchen und hatte die obligatorischen Momos. Am Nachbartisch setzte sich eine junge Dame asiatischen, aber nicht indischen, Ursprungs und erkundigte sich bei mir was ich denn essen würde und bestellte sich ebenso Momos mit Spinat und Tofu. Als sie ihre Momos gegessen hatte, fragte ich, ob sie ihr denn geschmeckt hatten. Diese Frage beantwortete sie, wie erwartet, positiv. Nun erzählte ich ihr vom Kochkurs mit Sangye und das ich am Donnerstag wieder hingehen will und lud sie ein doch mitzukommen. Wir hatten eine nette Unterhaltung in der sich rausstellte, dass sie von Tibet stammt und in 2006 zu “Miss Tibet” gewählt wurde. Wir wollen uns am Mittwoch wieder treffen.

Am Nachmittag bin ich nach Baghsu gelaufen und hab mir den Wasserfall angeschaut. Heute vormittag hatte es nicht geregnet, ich nahm trotzdem die Regenjacke mit. Kurz vor demWasserfalll kam sie auch zum Einsatz. Auf dem ganzen Weg hin und zurück wurde ich “Tourist” zur Attraktion und musste für etliche Selfies mit Indern posieren. Soviele Bilder wurden die letzten Jahre nicht von mir gemacht. Der Weg zum Wasserfall führte an einem öffentlichem Schwimmbad auf einem Platz vorbei. Hier waren etliche Inder in Badehose zu sehen, lt. meinen Reiseführern sollte es sowas nicht geben und ich hab die Badehose nicht eingepackt. Am Wasserfall oben angekommen waren ebenfalls Inder in Badehosen oder oben ohne und waren sehr ausgelassen, posierten für Bilder und Selfies. Es ist witzig den Menschen beim posieren zuzusehen, wie die Haare gerichtet werden, die Sonnenbrille von Person zu Person weitergegeben werden, mal die linke oder rechte Wange als fotogener erachtet wird. Aber eigentlich ist das schon ein krankhafter Zustand. Eine Gruppe ist unterwegs und keiner kommt auf den Gedanken, dass er von einem Freund fotografiert werden könnte.

Im Gästehaus angekommen hab ich mich der durchnässten Kleidung entledigt und ins Bett gesteckt um mich wieder aufzuwärmen.

Das Abendessen war heute abenteuerlich: Momos in der Suppe.

Heute geht es früh ins Bett, morgen wird ein gefüllter Tag. Ich möchte in ein Museum gehen.

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